Berlin, 30. Juli 2024 – Der Radlogistikverband Deutschland e.V. (RLVD) veröffentlich den neuen Branchenreport 2024, der eine positive Entwicklung für die Radlogistikbranche aufzeigt. Trotz globaler Herausforderungen verzeichnet die Branche stabiles Wachstum und blickt optimistisch in die Zukunft.
„Unser Ziel ist es, bis zum Ende der 2020er Jahre 30% des urbanen Wirtschaftsverkehrs auf Lastenräder oder -anhänger zu verlagern“, erklärt Tom Assmann, Vorstand des RLVD. „Dieser Bericht zeigt, dass wir trotz widriger Umstände weiter aktiv für eine nachhaltige Wirtschaft kämpfen.“ Der Branchenreport prognostiziert ein jährliches Wachstum von durchschnittlich 10%, was jedoch nicht ausreicht, um die Vision einer CO2-neutralen urbanen Logistik vollständig zu realisieren. Assmann fordert daher die Politik auf, faire Rahmenbedingungen für Nachhaltigkeit und Innovation zu schaffen. Dazu gehören die Integration von Lastenrädern in die öffentliche Beschaffungspolitik, die Wiederauflage der Lastenradförderung des Bundes und eine verlässliche Finanzierung des Ausbaus der Radverkehrsinfrastruktur.
Im Jahr 2023 waren rund 5.400 Beschäftigte in der Radlogistik tätig. Der Report zeigt, dass die meisten Unternehmen kleine und mittelständische Betriebe sind. Der Umsatz der Branche lag im vergangenen Jahr bei 183 Millionen Euro, was eine stabile bis leicht wachsende Tendenz gegenüber dem Vorjahr darstellt. Insgesamt wurden 37.650 Lastenräder und -anhänger für den gewerblichen Sektor im Jahr 2023 verkauft. 95% davon verfügen über eine elektrische Antriebsunterstützung. Lastenanhänger stellen mit ca. 12.000 abgesetzten Modellen einen immer relevanteren Anteil des Verkaufs dar. Nicolas Schüte, Hauptautor der Studie von der Technischen Hochschule Wildau, betont: „Die Nutzung von Lastenrädern für gewerbliche Zwecke ist kein kurzfristiger Trend, sondern ein nachhaltiges Konzept mit viel Potenzial. Wir sehen immer mehr Anwendungsfälle, von mobilen Kaffeebars bis zur ambulanten Pflege, die von der Radlogistik profitieren können.“
Die Radlogistik leistet einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz. Im Jahr 2023 wurden rund 8 Millionen Kilometer mit Lastenrädern zurückgelegt, was zu einer Einsparung von ca. 2.100 Tonnen CO2 führte. Zudem zeigen die Umfrageergebnisse, dass die Verkehrssicherheit durch Radlogistik deutlich verbessert wird. Bisher gibt es seit Start der Erhebung keine Schwerverletzten oder Verkehrstoten. „Die tendenziösen Negativschlagzeilen zu Tests von Lastenrädern und -anhängern sind vorwiegend Quatsch. Die Berichte sind leider fast durchweg aus dem Zusammenhang herausgerissen dargestellt. Im Tagesgeschäft auf der Straße sehen wir, dass die Fahrzeuge sicher sind,“ kommentiert Martin Schmidt, Vorstand im RLVD.
Der vollständige Branchenreport 2024 ist ab sofort auf der Website des RLVD verfügbar.
https://rlvd.bike/neuigkeiten/publikationen-und-stellungnahmen/
Kontakt:
Radlogistik Verband Deutschland e.V.
Dr. Tom Assmann
017670201244
Über den Radlogistikverband Deutschland e.V.
Der Einsatz moderner Cargobikes und Lastenanhänger in der Logistik bietet große Potenziale für Klimaschutz, Luftreinhaltung, urbane Lebensqualität und effiziente multimodale Logistiksysteme. Der Radlogistik Verband Deutschland (RLVD) will den Einsatz moderner Cargobikes und Lastenanhängern in der Logistik voranbringen und vertritt die Interessen der ca. 80 kleinen und mittelständischen Unternehmen, die Pioniere der Radlogistik sind.
Über die Stiftungsprofessur Radverkehr in intermodalen Verkehrsnetzen an der TH Wildau
Die BMDV-Stiftungsprofessur Radverkehr in intermodalen Verkehrsnetzen an der TH Wildau bildet ihre Studierenden mit innovativen Lehr- und Lern-Methoden in einem eigenen Master-Studiengang zu modernen Radverkehrsplaner*innen aus. Die Radlogistik stellt einen der Forschungsschwerpunkte der Professur dar. Ziel der Professur ist, aktiv die Mobilitätswende mitzugestalten und für alle Personengruppen eine diskriminierungsfreie und sichere Mobilität zu ermöglichen. Infos zum Masterstudium Radverkehr: www.th-wildau.de/radverkehr-studieren