Bereits zum vierten Mal rief die renommierte Fachzeitschrift LOGISTRA zum CABOTY Cargo Bike of the Year Award auf. Auf der IAA MOBILITY in München kam es Anfang September zu einem spannenden Finale. Der erste Testtag fand im Juni auf der Eurobike statt. Wieder einmal haben die Cargobike-Hersteller gut gearbeitet. Die vorgestellten Bikes werden immer reifer. Handling, Kapazität, Standfestigkeit und Qualität werden immer besser. Die Hersteller entwickeln Cargobikes weiter und stellen solide Lösungen vor – mit den Ansprüchen der Branche fest im Blick.

Der RLVD war mit drei von fünf Juroren rund um Johannes Reichel, stellvertretender Chefredakteur von LOGISTRA, maßgeblich in die Fahrzeugtests eingebunden. Aline Künzler von Veloblitz aus Zürich, Thomas Schmitz von Radlader aus Mainz und Martin Schmidt von Cycle Logistics aus Berlin brachten operative Expertise ein. Satish Kumar Beella, Hochschullehrer für Engineering und Produktdesign von The Hague University of Applied Sciences aus den Niederlanden, warf seinen designkritischen Blick auf die Modelle. Johannes Reichel als Initiator des Awards und fünfter Juror rundete die Bewertungen mit seiner gesamtlogistischen Perspektive ab.

Nach 2022 fand der Award schon zum zweiten Mal in enger Verbindung mit dem VDA statt. Nach der Premiere im letzten Jahr auf der IAA Transportation in Hannover wandelt der Verband der Deutschen Automobilindustrie als Veranstalter der IAA den Fokus weg vom reinen Kraftfahrzeug hin zu Mobilität als Ganzes und berücksichtigt ausdrücklich auch Cargobikes als sinnvolle Alternative und Ergänzung im Wirtschaftsverkehr ebenso wie in der privaten Nutzung. VDA-Geschäftsführer Jürgen Mindel überreichte schließlich die Awards an die Gewinner in den Kategorien Light, Heavy und Trailer.

Wer hat gewonnen?

Platz 3 der Heavy Cargobikes: Schon im letzten Jahr den ersten Platz abgeräumt, überzeugt das Mubea heuer mit weiteren Innovationen und hält die Latte sehr hoch. Wir sind gespannt, wie Mubea sich weiterentwickelt, insbesondere nach der Übernahme von Citkar und der Entscheidung, das Citkar als Modell vom Markt zu nehmen.

Platz 2 der Heavy Cargobikes: der Garant für solide Qualität und Konstanz. Von der Praxis für die Praxis. Die Mädels und Jungs von tricargo eG aus Hamburg wissen, was sie tun und was sie brauchen. Der Lademeister besticht zum dritten Mal in Folge mit Zuverlässigkeit in seinem bewährten Konzept, wieder einmal angereichert durch eine neu durchdachte Boxlösung und eine Vorderbremse von Fahrwerker GmbH. Da kommen den Wartungsfirmen die Tränen, so lange halten allein die Beläge. Well done, Björn Fischer und Team!

Platz 1 der Heavy Cargobikes: ein Newcomer on the Continent, already well known in England. Das EAV. Auf 4 Rädern, solide Straßenlage, 2 m3 Volumen und 200 kg Ladekapazität. Dynamisch, robuster Eindruck. Damit kann man nur produktiv sein. Tolle Entwicklung mit riesigen Fortschritten im letzten Jahr von dem Team von Nigel Gordon-Stewart FRSA FCIM und Bailey Moore und Jamie Robinson.

Und im Bereich Light?

Platz 3 der Light Cargobikes: Sexiest cargobikes alive in XL version – das Bullitt XL. Nach über einem Jahrzehnt bringen die Dänen ein Bike mit verlängerter Ladefläche, die nun auch ein 80er Logistikboxenmaß aufnehmen kann.

Platz 2 der Light Cargobikes: das beandneue, konsequent auf Stabilität, Belastbarkeit und Wartungsarmut getrimmte DLIWR der DLiWR Technologies GmbH. Entwickelt in Berlin, supereng am Markt, genau für den Bedarf der Letzen Meile von Batuhan Ömer AYDIN und Michael Walinda.

Platz 1 der Light Cargobikes: klein, wendig, äußerst agil und 100% Made in Germany. Das Muli von muli-cycles. Dazu clever durchdacht mit Zubehöroptionen, z. B. mit einer Standardaufnahme für Euroboxen.

Bei den Anhängern gab es in diesem Jahr nur einen einzigen Aspiranten, der somit automatisch auf Treppchen fuhr, aber bereits ein alter Bekannter ist: Carla Cargo. Dabei bietet der Markt deutlich mehr Auswahl, die sich sehen lassen kann. Vielleicht stellen sich diese im nächsten Jahr wieder dem Wettbewerb.

Würdige Award-Gewinner mit würdigen Bikes auf den Podiumsplätzen in einem insgesamt immer besser werdenden Gesamtfeld an Cargobikes. Die Industrie tut was – weiter so!

See you again next year at IAA Transportation 2024. Dort hoffen wir wieder auf ein vielseitiges Teilnehmerfeld, aber auch auf einen spannenden Testparcours, der heuer schon zum zweiten Mal von einer Größe der Branche organisiert wurde: Dank an Hannes Neupert, der selbst mit den begrenzten Möglichkeiten auf der IAA Mobility in München einen bestmöglichen Rundkurs auf die Beine gestellt hat.

Nicht aufs Treppchen, aber in die Herzen der Juroren fuhr sich das junge Team von METRUCKS GmbH. Das kleinste Team mit dem geringsten Budget entwickelt aus dem Nichts ein 4-rädriges Cargobike. Auf der Eurobike im Juni noch voll im Prototypenstadium, liefert das Team um Srinath Menon auf der IAA MOBILITY bereits ein fast komplett serienreifes Fahrzeug ab. Und der Knaller: ein Paketdienst plant für Stuttgart die ersten Fahrzeuge in Betrieb zu nehmen. Anfahren am Berg mit bis zu 20% Steigung inklusive. Das sollte an dieser Stelle Erwähnung finden.

Das Besondere: die Anmutung und das Konzept ähneln dem Citkar, das nach der Fusion mit Mubea nicht mehr am Markt angeboten wird. Fans dieses Konzepts dürfen also hoffen!

Danke an alle Cargobiker, dass Ihr jeden einzelnen Tag die Welt ein Stück weit verändert. Always ride safe.

Weiterführende Infos: https://logistra.de/galerien/cargobike-year-2023-was-lastenraeder-auf-dem-kasten-haben-227086.html